Die Arbeit des Retrievers

Was eine gute Arbeit bei Retrievern ist, wird von jedem anders definiert. Diese Erfahrung machen wir gelegentlich auch bei Workingtests, deren Aufgaben jagdnahe Situationen nachstellen sollen, aber im jagdlichen Gebrauch unserer Hunde keinerlei Anwendung finden. Sei`s drum, der Geschmack und damit auch das Zuchtziel ist individuell und oft von persönlichem Geschmack und Emotionen geleitet.

Für uns liegt der Schwerpunkt der Zucht und der Ausbildung unserer Hunde in der Ruhe und Zuverlässigkeit des Hundes. Die meiste Zeit verbringen unsere Hunde damit, ruhig zu sitzen, zu warten und der Dinge zu harren, die um sie herum geschehen.




Sie sollen sich konzentriert mehrere Fallstellen über einen langen Zeitraum merken können und erst dann arbeiten, wenn es gefordert wird. Eine gesunde Mischung aus Lenkbarkeit und Führigkeit. Auf der einen Seite sollen sie sich lenken lassen und auf der anderen Seite sollen sie z.B. bei einer Freiverlorensuche selbständig arbeiten. Unsere Hunde sollen physisch und psychisch hart genug sein, jedes Gelände anzunehmen, trotzdem aber nicht so hoch im Trieb stehen, dass sie alles um sich herum vergessen und losschießen.

Viel verlangt und doch wieder nicht... Mit der richtigen und konsequenten Erziehung gelingt dieser Spagat, wie unsere Hunde beweisen. Auch unsere Hunde, so perfekt sie meist auch arbeiten mögen, haben „ihre Tage“. Und genau das muss auch so sein!

Wir züchten und führen keine Sportgeräte und Arbeitsmaschinen. Darum sollte man sich auch als noch so engagierter Jäger und Dummysportler immer wieder vor Auge führen, dass wir es mit Lebewesen zu tun haben und seien wir mal ehrlich, die Zeit, in der sie uns Freunde bereiten durch ihr herzliches und liebevolles Wesen, ist im Vergleich zu jeder Aufgabe, die uns durch einen Richter beim Workingtest oder einer Prüfung gestellt wird, doch relativ gering...